Ich war gerade auf dem Weg, Alicia und Tim zum Nordkap zu
fahren, da sah ich ein im Sand festgefahrenes Wohnmobil auf einem Rastplatz.
Auweia! Ohne groß zu überlegen, drehte Tim um und so fuhren wir gemeinsam zur
Rettung meines großen Bruders, dem Fiat Ducato.
Vielleicht war es doch etwas tiefer festgefahren als es
aussah. Denn zunächst versuchte ich, das Wohnmobil mit einem Abschleppgurt, das
ich immer dabei habe, rückwärts herauszuziehen. Selbst nach mehreren Versuchen
hat sich nichts getan. Neuer Versuch von vorne.
Auch hier rührte sich nichts.
Im Gegenteil. Die Räder des Wohnmobils drehten so stark durch, dass sie sich
nur noch fester in den Sand einfuhren und auch ich mich beinahe festgefahren
hätte. So machte das keinen Sinn. Also hat Tim als nächstes meine Sandbleche,
die ich extra für solche Zwecke dabei habe, vom Dach geholt. Wer sich schon immer
mal gefragt hat, was die gelben Plastikdinger auf meinem Dach sind: Es sind faltbare
Sandbleche, mit deren Hilfe man in solchen Notfällen den Wagen aus dem Sand
bekommen kann.
Bevor das Wohnmobil sich überhaupt fortbewegen konnte,
musste der Motorraum von unten freigeräumt werden. Der Motor lag nahezu
komplett auf der Sanddecke, sodass hier schon klar war, dass sich nichts bewegen kann. Also haben
Tim, Alicia, Margrit und Werner, die aus der Schweiz kommend gerade die erste
Woche ihres sechswöchigen Skandinavien-Urlaubes genossen haben, das Wohnmobil
freigebuddelt. Schippe, Spaten, Stock... diverse Mittel waren jetzt hilfreich.
Immer wieder wurde versucht, die Sandbleche fester unter die Räder zu drücken.
Und weiterhin tat sich nichts. Schon allein vom Zusehen taten mir selbst die
Reifen weh, als ich bemerkte wie hilflos der Fiat sich aus dem Sand zu
schleifen versuchte. Letztendlich war es zwecklos. Deshalb wollte ich mit
Alicia und Tim Hilfe holen fahren. Bevor wir losfuhren, kam plötzlich ein Mitsubishi
L200 vorbei, ich versuchte ihn mit meiner Hupe zur Hilfe herbeizurufen und der
Wagen hielt tatsächlich an. Mit dem Abschleppgurt und einem allradangetriebenen
Ruck zog der Mitsubishi das Wohnmobil wie aus dem Nichts ins sichere
Gefilde und wir staunten alle nicht schlecht, was so ein Fahrzeug alles kann –
ja, auch ich war sehr erstaunt. Diese Story wendete sich zu einem klassischen
Happy End und wurde mit einem Kaffee und Süßigkeiten von Margrit besiegelt. :-)