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Välkommen till Sverige! - Schweden

  • von Alicia
  • 23 Juni, 2018
Schweden, Karlskrona, Weltreise, Reiseblog, Skandinavien, Weltreiseblog, To The World's End
In Karlskrona aufgewacht. Das Wetter ist bombastisch, direkt nach dem Frühstück springen wir ins Wasser – von einer Haltestelle wie wir im Nachhinein feststellen. Eine der Haltestellen, die die vielen kleinen Inseln von Karlskrona mit dem Boot „Axel“ verbinden. Schon jetzt sind wir begeistert von diesem Ort, ach was, von diesem Land.

Wir schwimmen auf eine kleine Felsinsel, fremde Menschen winken uns von der Haltestelle zu und ich denke: „Wie freundlich ist das denn?“ Eine Planschrunde später schwimmen wir zurück, um wieder an unseren Platz zum Scudo zu kommen. Kaum haben wir uns umgezogen, kommt ein alter roter Volvo angefahren. So deutsch wie wir noch immer denken, vermuten wir, dass wir jetzt abgemahnt werden, weil wir hier „einfach“ stehen. Ein älterer Herr steigt aus und kommt auf mich zu. Wir kommen ins Gespräch, während ich noch überlege, wie ich ihm die Situation, dass wir hier ungefragt campen, erklären soll. Er fragt mich, ob wir es waren, die vorhin auf der Insel saßen. Jetzt wird mir klar, wer uns vorhin so freundlich winkte und ich bejahe seine Frage. Nach einem kurzen Small Talk über Scudo und unsere Weltreise relativiert sich die Situation und Tim und ich merken, dass Jan, wie er sich uns vorstellt, überhaupt keine Absichten hat uns zurechtzuweisen. Im Gegenteil, er lädt uns kurzerhand zu sich nach Hause ein, auf ein Getränk oder eine Kleinigkeit zu essen wie er sagt. Ein bisschen überrascht schauen Tim und ich uns an, willigen aber ein. Tim will noch den Scudo abschließen, bevor wir mit Jan mitfahren, aber dieser versichert uns, dass wir Scudo nicht abschließen brauchen. Er garantiert es sogar, dass hier nichts passiert. Im Nachhinein glaube ich ihm das sogar, aber in diesem Moment schließt Tim dennoch lieber mal ab.
 

Wir steigen ins Auto, in einen alten knallroten Volvo 940 GL. Liebevoll nennt Jan das Auto mit Ecken und Kanten „Social Container“. Ich sitze hinten im Auto und Tim vorne. Bisschen misstrauisch bin ich ja schon. Warum in aller Welt sollte uns irgendein Mensch zu sich nach Hause einladen? Ich bin mir sicher, dass es Tim gerade genauso geht. Als wir ankommen, erhalte ich eine Ahnung warum. Jan trägt eine Leidenschaft für Mobilheime und das Reisen in sich. Auf seinem Hof stehen vier Wohnwagen und ein Wohnmobil, in welchem er neben seinem gelben, typisch schwedischen Häuschen lebt. Er führt uns rum und zeigt uns alle Wohnwagen und das Wohnmobil. Gespannt folgen wir seinen Geschichten zu den Fahrzeugen und werden anschließend, nachdem wir Scudo nachgeholt haben, zu Tisch gebeten.

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Jans Lebensgefährtin Maj hat auf die Schnelle einen liebevollen Snack zubereitet. Es gibt Kaffee, Obst, Brot, Knäckbrot und Aufschnitt. Alles, was das Herz begehrt. Und wieder denke ich: „Wie freundlich ist das denn?“ Zwei bis drei Stündchen sitzen wir da und unterhalten uns über alles Mögliche. Dann schlägt Jan vor, mit uns eine kleine Sightseeing-Tour durch Karlskrona zu machen. Dankend nehmen wir das Angebot an und steigen allesamt in den Social Container. Ich sitze wieder hinten, neben Maj, und beobachte, wie Jan seine Uhr an das linke Handgelenk und an das rechte ein Armband mit den Buchstaben TRUST anlegt. Während ich dieses Wort lese, bemerke ich, wie viel Gewicht es gleichzeitig in meinem Kopf bekommt. Ich denke darüber nach. Über die Situation, die ich anfangs noch für zu skurril als vertrauenswürdig hielt und das Gefühl des Vertrauens, das sich immer mehr in mir breit macht. In diesem Moment wird mir klar, wie sehr Vertrauen einfach zum Reisen gehört. Es ist ein größerer Gewinn für dich selbst, wenn du an das Gute im Menschen glaubst, als umgekehrt. Hätten Tim und ich von Anfang an abgelehnt, mit Jan mitzufahren, hätten wir nicht diese kleine Erinnerung an unseren Start in Schweden, den wir beide als Zeichen für einen gelungenen Beginn einer Reise in die große weite Welt wahrnehmen, erlebt.

Aus den Gedanken gerissen folgen wir Jans ortskundigen Erzählungen, die wir schon während der Hinfahrt zu hören bekommen. Als wir schließlich in Karlskrona ankommen, erhalten wir tatsächlich eine regelrechte Sightseeing-Tour von der Erklärung der Kopfsteinpflaster der Stadt, einer kleinen Besichtigung des Geburtsortes von Jan bis hin zu einer Kostprobe der besten Eiscreme in Karlskrona.

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Gekrönt wird die Tour durch einen abschließenden Besuch auf einer Plattform mit Aussicht auf die ganze Stadt. Als sei das nicht schon genug der Gastfreundlichkeit, laden uns Jan und Maj abends nach der Stadttour wieder zu sich nach Hause zum Grillen ein. Und so verbringen wir diesen sommerlichen Abend in Schweden zwischen Scudo, fünf anderen Mobilheimen und einem gelben, typisch schwedischen Häuschen und fühlen uns einfach wohl, als wir im Scudo bei Jan und Maj auf dem Hof in Schweden schlafen gehen.


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